Stelldichein der Biophysik in Deutschland
Zwei Nobelpreisträger zu Gast an der RUB
Von Optogenetik bis Qualitätsmessung von Bier und Wein

Bochum, 28.09.2010
Pressemitteilung 301/2010

Wie das „who is who“ der deutschen Biophysik liest sich die Teilnehmerliste der Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Biophysik, die vom 3. bis zum 6. Oktober 2010 an der Ruhr-Universität stattfindet. Prof. Dr. Klaus Gerwert, der mit seinem Team vom Lehrstuhl für Biophysik der RUB die Tagung organisiert, erwartet unter anderem die Nobelpreisträger Erwin Neher und Hartmut Michel. In der Diskussion mit hoffnungsvollen Nachwuchstalenten wollen die Forscher Altes in Frage stellen und neue Einsichten gewinnen.

Alle Informationen im Internet
Alle Informationen und das Programm im Internet:


http://www.bph.ruhr-uni-bochum.de/biophysiktagung2010

Neue Ansätze um Blindheit zu behandeln
Hochkarätige Redner werden die neuesten Ergebnisse der Biophysik präsentieren. Stefan Hell aus Göttingen hat zum Beispiel ein Mikroskop mit einer Auflösung unterhalb der Wellenlänge des Lichts entwickelt und damit eine seit Jahrhunderten als natürlich angesehene Grenze der Auflösung unterschritten. Ein anderes Beispiel: Protein-Ionenkanäle, die gezielt mit Licht angesteuert werden können, erlauben neue Einsichten in die Funktion des Gehirns, aber auch eine völlig neue Ansätze, Blinde zu behandeln. Aus diesem sich rasant entwickelnden Gebiet der Optogenetik wird Ernst Bamberg aus Frankfurt vortragen. Wolfgang Junge aus Osnabrück wird über ATPasen berichten: Proteine, deren Schaufelräder wie Turbinen mit Wasser mit Protonen angetrieben werden – und das in einer Größenordnung von wenigen Nanometern.

Mischung als Etablierten und "jungen Wilden"
Neben den Nobelpreisträgern Erwin Neher aus Göttingen und Hartmut Michel aus Frankfurt werden auch junge hoffnungsvolle Nachwuchstalente an der Tagung teilnehmen und ihre Ergebnisse in Kurzvorträgen und Postern darstellen. "Gerade diese Mischung aus Etablierten und 'jungen Wilden' wird intensive Diskussionen in Gang bringen, dabei Altes in Frage stellen und neue Einsichten hervorbringen, aber auch neue Kooperationen anregen", erwartet Klaus Gerwert von der Tagung.

Das Ruhrgebiet kennen lernen
Die deutschen Biophysiker sollen aber auch etwas vom Ruhrgebiet sehen. Sie werden an einem freien Nachmittag das Deutsche Bergbaumuseum und die Situation Kunst besuchen. Das anschließende Konferenzdinner wird abgerundet mit einem wissenschaftlichen Vortrag von Werner Mäntele aus Frankfurt über Qualitätsmessungen von Bier und Wein.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Klaus Gerwert
Lehrstuhl für Biophysik
Tel: 0234/32-24461
E-Mail: klaus.gerwert@ruhr-uni-bochum.de

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